Logo: Verständlich, unverwechselbar und reproduzierbar
Ein Signet für die Vier-Schlösser-Radtour durch Herten, Marl und Gelsenkirchen
Ein Logo zu designen für ist für einen Grafikdesigner oder eine Werbeagentur immer die „Kür“ im Kommunikationsdesign. Es ist die schönste und auch anspruchsvollste Aufgabe. Dafür gibt es grundsätzliche technische und gestalterische Aspekte, die immer zu berücksichtigen sind.
Dazu gehören Verständlichkeit, Unverwechselbarkeit, Einprägsamkeit und Reproduzierbarkeit. Das Logo soll eine hohe Wiedererkennbarkeit aufweisen, soll darstellbar sein in großen und kleinen Abbildungsgrößen und es muss in den wichtigsten Farbräume vorliegen: CMYK für den 4-Farbdruck, RGB und Graustufen, Schwarz zum Faxen oder für einen Stempel.
Der Begriff Logo bedeutet „grafisches Zeichen“ und repräsentiert durch ein Produkt, ein Unternehmen oder allgemein eine Sache.
Ein Logo designen für einen Radweg durch Herten
VISIONEBLU® Kommunikation aus Herten hat im Rahmen des Logowettbewerbs der Stadt Herten das Logo für die Vier-Schlösser-Radtour, die durch Herten, Gelsenkirchen und Marl führt, entwickelt.
Die Aufgabenstellung:
Zu Beginn des Jahres 2016 sollte der erste Hertener Radstadtplan mit Touren rund um Herten sowie den angrenzenden Städten erscheinen. Die bisher noch nicht beschilderte Themenroute „4-Schlösser-Radtour“, die über Hertens Stadtgrenzen hinaus verläuft, sollte dargestellt werden. Mit Hilfe einer einheitlichen Beschilderung auf den Wegen und Kennzeichnung im Radstadtplan soll eine bessere Orientierung und auch spätere Bewerbung dieser Route mit hohem Wiedererkennungswert ermöglicht werden.
Anforderungen an das Logo:
Das Logo soll als Wort-/Bildmarke oder reine Bildmarke entwickelt werden. Das Logo soll u.a. im Radstadtplan, im Internet, auf Plakaten und anderen Printmedien sowie für eine spätere Beschilderung im quadratischen Maß von 15x15 cm verwendet werden. Des Weiteren ist ein hoher Wiedererkennungswert von Wichtigkeit, da das Logo sich zum einen von den Logos anderer Radrouten des Radverkehrsnetz NRW abheben, aber auch in Art und Form eingliedern soll. Die Darstellbarkeit in Graustufen und Schwarz ist Vorraussetzung.
Die „Vier-Schlösser-Radtour“ führt mit 51 Km durch Hertener, auch Gelsenkirchener und Marler Stadtgebiet. Zentrale Sehenswürdigkeiten sind das Wasserschloss Herten, Schloss Westerholt, das Haus Lüttinghof und Schloss Berge. Da in unserer Region damals im flachen Gelände an Emscher und Lippe keine Höhenburgen gebaut werden konnten, wurden hier um die Burgen Gräften als schützende Wassergräben angelegt. Über die vier Schlösser hinaus ist die Route sehr abwechslungsreich, sie führt durch den Naherholungsraum Ried, vorbei an Wald- und Wiesenfluren sowie landwirtschaftlich geprägte Flächen. Auf Gelsenkirchener Stadtgebiet ergeben sich zudem Anschlüsse zu den umgebenden Radwegen „Emscher Park Radweg“, „Emscher Weg“ und dem von dort aus längs durch Herten Richtung Norden verlaufenden Verbindungsweg „R27“ hin zum „Rundkurs Ruhrgebiet“.
Auf Grund dieser Aufgabenstellung und Tourenbeschreibung haben wir die Kernaussage des Logos zunächst visuell in einer Ideenskizze zusammengefasst. Die ersten Schritte zur Logogestaltung sind immer eine genaue Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung, Brainstorming und ein sogenanntes „Schibble“. Der erste präsentierte Entwurf entspricht genau der oben genannten Aufgabenstellung. Es wurde eine Wort-/Bildmarke mit markantem und edlem Schriftzug erstellt.
Zur Verständlichkeit des Logos sind folgende Aspekte wichtig und abzubilden
- Vier (4) Schlösser können mit einer Radtour besichtigt werden
- Alte Schlösser (Abbildung Schloss in den Farben Braun Gold
- Wassergräben (Blau)
Korrekturphasen bei der Logogestaltung
Oft entsteht nach der ersten Präsentation noch ein Überdenken der zuerst genannten Aufgabenstellung bzw. die Wünsche zum Logo konkretisieren sich erst sobald ein Entwurf erstellt wurde. So kam es auch hier zu leichten Anpassungen: Eine Wort-/Bildmarke war nicht mehr nötig, es sollte sich nur noch im ein Signet handeln, das auf Schildern nur zur Orientierung um den Text „Rundkurs 51 km“ erweitert wird. Der Wassergraben erhielt ein dunkleres Blau und die schwungvolle „4“ sollte eher rostig als Gold dargestellt werden.
Mit diesen kleinen Änderungen wurde das Logo für die Vier-Schlösser-Radtour fertiggestellt.
Logogestaltung – Bild, Wort oder Wort und Bild?
Ein Logo kann nur ein Signet (Zeichnung) sein und wird dann als eine Bildmarke bezeichnet. Sobald Text dazugehört, handelt es sich um eine Wort-/Bildmarke. Desweiteren gibt es reine Wortmarken, die auch als grafische Darstellung in einer besonderen und immer gleichen Typografie als Logo bezeichnet werden können. Eigentlich entsteht ein Logo erst bei einer Kombination von Bild und Text (Wort-/Bildmarke), doch inzwischen werden auch nur Zeichen und Signets als Logo bezeichnet.
Logo designen – darauf kommt es an
Ein professionelles Logo muss so „einfach“ und eindeutig sein, dass es einen hohen Grad der Wiedererkennung besitzt. Doch etwas was so schlicht und einfach am Ende aussieht, ist mit komplexen Gedanken und verschiedenen Entwicklungsstufen verbunden.
Logos werden meist für Unternehmen und Produkte, Vereine und Organisationen. Für jede Gruppe sind zu den oben genannten Grundsätzen noch andere Schwerpunkte zu Aspekte zu berücksichtigen in der Ausführung eines Logos. Immer soll das Logo auf das Tätigkeitsfeld hinweisen, doch der Abstraktionsgrad ist gerade bei Unternehmenslogos hoch. Durch eine Wort-/Bildmarke mit Firmennamen und einem (erklärenden) Claim kann das Signet schon einen höheren Abstraktionsgrad aufweisen.
Anders ist es bei Wegweiser, Beschilderungen, Landkarten und Plänen. Die Darstellungen müssen einfach und eindeutig sein. Dennoch müssen sie so markant sein, dass sie einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen, besonders wenn es sich um eine Route handelt, die auch außerhalb eine „Marke“ werden soll. Die Logos für Wegweiser und Beschilderungen müssen „visuell sprechen“ und selbsterklärend sein. Der Realisierbarkeit und Wiedererkennbarkeit in besonders kleinen Abbildungsgrößen ist Voraussetzung.